Da sich das Erscheinungsbild der Senffabrik im Laufe der Jahrzehnte durch Um- und Erweiterungsbauten mehrfach verändert hatte, wollte ich es so nachbauen, wie sich das Gebäude in den 50er und 60er Jahren, also vor dem großen Brand präsentierte.
Zu meiner großen Freude konnte ich ja auf die inzwischen gescannten Originalzeichnungen aus dem Jahr 1912 zurückgreifen und daraus die wichtigsten Abmessungen im Maßstab 1:87 ausrechnen.
Die Senffabrik sollte aus Polystyrolplatten entstehen, die ich schon beim Nachbau meiner Bahnhofsgebäude eingesetzt hatte.
Da im Original kein Sichtmauerwerk, sondern ausschließlich Putzflächen vorhanden sind, kam mir dieser Werkstoff sehr entgegen.
Für die Abstufungen, Mauervorsprünge und Zierelemente auf den Wandflächen verwendete ich wieder Evergreen-Profile in unterschiedlichen Stärken, von 0,25; 0,5; 1,0: 1,5 und 2,0 mm.
Ein herber Rückschlag
Schon nach wenigen Tagen zeigten sich am Siloturm die ersten Verwerfungen, die so stark wurden, dass mir die Lust verging, an dem Gebäude weiterzubauen.
Ich habe damals nicht gedacht, dass ich erst 10 Jahre später den Weiterbau des Senffabrikmodells wieder aufnehmen würde.
In der Zwischenzeit hatte ich sehr gute Erfahrungen mit 3 mm KAPA-Platten gemacht, die aus einem Polyurethankern mit beidseitiger Karton Kaschierung bestehen.
Da sie sehr leicht und formstabil sind und sich auch mit einem Cuttermesser leicht schneiden lassen, verwende ich sie bei großen Flächen gerne zur Aussteifung des Gebäudes.
Zur Verklebung mit Polystyrol-Grundplatten verwende ich eine in der Werbetechnik gebräuchliche hauchdünne doppelseitig klebende Kaschierfolie.
Sie sorgt für eine dauerhafte Verklebung von Karton und Polystyrolplatten.
Da das Silo- und Mühlengebäude aus relativ unkomplizierten Flächen bestand, wurde es erneut gebaut und vervollständigt.
Sie sorgt für eine dauerhafte Verklebung von Karton und Polystyrolplatten. Da das Silo- und Mühlengebäude aus relativ unkomplizierten Flächen bestand, wurde es erneut gebaut und vervollständigt.
Obwohl der Frust nun überwunden war, tauchte nun ein weiteres Problem auf.
Ich musste eine Lösung finden, wie ich später zum Einbau der Fenster von innen an alle Fensteröffnungen kommen kann, ohne auf die zur Stabilisierung notwendigen Zwischenböden zu verzichten.
Dazu erschien es mir am sinnvollsten das Dach abnehmbar zu bauen und so passgenau zu bauen, dass ich es ohne störende Fugen und Nähte auf das Gebäude aufgesetzt werden kann.
Nachdem diese Hürde genommen wurde, ging es mit dem Weiterbau zügiger voran.
Nur der Nachbau der Dachgauben gestaltete sich noch mal etwas schwieriger, da sie im Original eine gewölbte Form haben.
Ich verzichtete darauf und begnügte mich mit einer einfacheren Lösung, die dem Erscheinungsbild am Nächsten kommt
Für die Nachbildung der Dachflächen verwendete ich Dachpfannenplatten Nr. 52425 von Auhagen.
Die endgültige Form der Dachpfannenplatte wurde zuvor durch eine Kartonschablone ermittelt.
Das abnehmbare Dach wird eingepasst
So präsentierte sich das Fabrikgebäude in den 50er und 60er Jahren.
In der Grafik fehlen noch die Dachgauben im Produktionsbereich des Gebäudes.
Die Herstellung der vielen Sprossenfenster erfolgte mit Hilfe eines Schneideplotters.
Mit ihm wurde eine nur 0,1 mm dünne Selbstklebefolie ausgeschnitten.
Alle nicht benötigten Flächen wurden anschließend entfernt, sodass die Folie danach mit einer Übertragungsfolie, (dünnes Kreppband) auf eine 0,5 mm dünne glasklare Kunststoffplatte aufgeklebt werden konnte.
Inzwischen fertige ich die Fenster, Dank der Hilfe eines Modellbaukollegen mittels Lasertechnik aus Karton an.
Dadurch können zwei Lagen 0,3 mm dünner Karton übereinander geklebt werden, sodass eine stärkere Profilierung der Fenster und Türen entsteht.
An anderer Stelle mehr.
Erste Stellprobe des Gesamten Fabrikgebäudes.